Unterschiedliche Betrachtungsweisen der Realität (Modelle) in Schul- und Alternativmedizin führen zu Diskrepanzen. Doch muss das zwangsläufig so sein? In anderen Wissenschaftszweigen ist es gute Tradition, unterschiedliche Modelle nicht in Konkurrenz zu sehen. Sondern das jeweilige Modell wird genau dort angewendet, wo es die besseren Ergebnisse bringt.
Beispiel Physik: Allgemeine Relativitätstheorie und Quantenmechanik sind nach heutigem Wissensstand nicht miteinander vereinbar. Doch die Schlussfolgerung in der Physik ist keineswegs Konkurrenz, sondern beide Modelle sind anerkannt. Die Allgemeine Relativitätstheorie wird zur Beschreibung makroskopischer Erscheinungen angewendet, die Quantentheorie zur Beschreibung mikroskopischer Erscheinungen. An einem übergeordneten, vereinheitlichenden Modell wird gearbeitet.
Wann wird die Medizin den Entwicklungsstand erreichen, dass mehrere Modelle eine Existenzberechtigung haben können? Denn sind es nicht gerade die unterschiedlichen Betrachtungsweisen, die die Behandlungsmöglichkeiten erweitern und dem Klienten/ Patienten neue Chancen eröffnen? Wann werden Vertreter unterschiedlicher Richtungen gemeinsam an einem übergeordneten, vereinheitlichenden Modell arbeiten?